Stadt und Landkreis Heilbronn: Online-Bürgerbefragung zum neuen Nahverkehrsplan

Stadt und Landkreis Heilbronn wollen den Nahverkehrsplan für die Region gemeinsam fortschreiben und fordern derzeit die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ihre Ideen und Vorschläge bis 19. Mai 2024 einzubringen. Die Online-Bürgerbefragung ist über die Webseite des Heilbronner Verkehrsverbundes HNV erreichbar. Nachfolgend dazu der offizielle Aufruf zum Mitmachen.

Wie sollen in Zukunft die Busverbindungen aus Heilbronn in den Landkreis gestaltet werden? Wird der Busbahnhof am Wollhausplatz ohne Vernetzung mit dem übrigen ÖV überhaupt noch benötigt? Antworten darauf soll der neue Nahverkehrsplan liefern. Im August 2023 endeten zahlreiche Buslinien am Wollhausplatz, weil die Heilbronner Innenstadt gesperrt war. Anschlüsse etwa zur Bahn gab es für die Fahrgäste keine. ©SCRITTI

Mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans setzen sich die Stadt und der Landkreis Heilbronn gemeinsam neue Ziele für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in den nächsten Jahren. Zum Auftakt der Planungen starteten Stadt und Landkreis eine breit angelegte Online-Bürgerbefragung. Auf diese Weise können Bürgerinnen und Bürger bis zum 19. Mai 2024 ihre Meinung über das aktuelle Nahverkehrsangebot mitteilen.

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RegioTram Bottwartal: Einladung zum Informationsabend zu einer möglichen Reaktivierung der Bottwartalbahn

Seit Vorstellung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Juli 2023 zu einer möglichen Reaktivierung der stillgelegten Bottwartalbahn zwischen Heilbronn und Marbach am Neckar als moderne Regional-Stadtbahn gibt es manche Fragen zum Bahnprojekt. Unter dem Motto „RegioTram Bottwartal – Chancen für den Nahverkehr“ veranstaltet die Bürgeraktion Bottwartalbahn mit Unterstützung der Stadt Beilstein am Donnerstag, den 16. November 2023 in der Stadthalle Beilstein einen Informationsabend, an dem auch der VCD Landesverband beteiligt ist. Wesen, Prinzip und Eigenschaften des Systems Überlandstraßenbahn als Regionalstadtbahn werden vorgestellt. Nach einem einführenden Vortrag werden mit Fachleuten auf dem Podium grundsätzliche Aspekte des Projekts besprochen. Die Gäste sind eingeladen, ihre Fragen an die Diskutanten zu richten. Die Veranstaltung findet am 16. November 2023 um 19 Uhr in der Stadthalle Beilstein statt. Der Eintritt ist frei.

Im Bahnhof Marbach soll es eines Tages einen direkten Anschluss zwischen Bottwartalbahn und S-Bahn geben. Fotomontage: ©Knupfer
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VCD erneuert Kritik am neuen Fahrplan für die Kraichgaubahn und fordert sofortigen Unterwegshalt der Regionalzüge in Leingarten

Die Heilbronner Stimme hatte in einem Artikel über die neuen Bahnverbindungen auf der Kraichgaubahn und die Kürzungen bei der Stadtbahn-Linie S4 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 auch den VCD zitiert und erneut die Jubelmeldungen der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und des Landesverkehrsministeriums zum neuen RegionalExpress RE 45 verbreitet. Dem VCD geht es dabei nicht um „einige Schnellzüge, die gestrichen wurden“, wie die Heilbronner Stimme schreibt. Vielmehr kritisiert der VCD die grundsätzlichen Verschlechterungen und Zugstreichungen, die mit dem neuen Fahrplankonzept auf der Kraichgaubahn umgesetzt wurden und dazu führen, dass viele Fahrgäste nun umsteigen müssen oder bestimmte Ziele überhaupt nicht mehr in einer attraktiven Fahrzeit erreichen. Bei der Stadtverwaltung in Heilbronn ist man sich der Dramatik der S4-Kürzungen bis heute nicht bewusst. Von Seiten der Stadt heißt es nur lapidar:

Bezüglich der Fahrplanänderung der S4 sehen wir auch die Vorteile der neuen, enger getakteten schnelleren Verbindung nach Karlsruhe. Der Heilbronner Osten ist ja außer durch die Stadtbahn auch noch durch die Buslinien 1 und 11 abgedeckt.

Sprecherin der Stadt Heilbronn

Fahrgäste, die bisher Direktverbindungen hatten, sollen also auf den Bus umsteigen und längere Wege in Kauf nehmen. Wie die Stadt Heilbronn so ihre hochgesteckten Klimaziele erreichen und mehr Fahrgäste in Bus und Bahn locken will, bleibt für den VCD rätselhaft. Der VCD fordert daher die verantwortlichen Aufgabenträger das Land Baden-Württemberg, den Landkreis Heilbronn sowie die Stadt Heilbronn dazu auf, umgehend im Rahmen des Mobilitätspaktes Heilbronn und unter Beteiligung der Fahrgäste einen runden Tisch einzurichten und dafür zu sorgen, dass das in zwanzig Jahren Stadtbahn Heilbronn etablierte Angebot auf der S4 wieder hergestellt wird. Der VCD fordert zudem, Leingarten mit rund 11.000 Bewohner*innen umgehend wieder an den überregionalen Bahnverkehr anzubinden und dort stündlich mit dem RE 45 in beide Richtungen zu halten, da es fahrplantechnisch keinerlei Begründung dafür gibt, Leingarten abzuhängen.

Der neue RE 45 kommt in Heilbronn Hbf fast grundsätzlich mit Verspätung an, da das vorhandene Fahrplankonzept so nicht funktioniert. ©SCRITTI

Nachfolgend nochmals die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema S4:

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Erste Fahrt mit dem neuen Kraichgau-Express

Am Mittwoch, den 4. Januar 2023 haben wir zum ersten Mal den neuen schnellen RegionalExpress RE 45 von Karlsruhe Hbf nach Heilbronn Hbf genutzt. Dieser ersetzt den bisherigen S4-Eilzug der Stadtbahn-Linie S4, fährt stündlich bis Mitternacht und wird von der Deutschen Bahn betrieben. Zum Einsatz kommen moderne dreiteilige und fünfteilige Elektrotriebwagen vom Typ Alstom Coradia Continental im Landesdesign von Baden-Württemberg. Der RE 45 verkehrt um eine halbe Stunde versetzt zum bisherigen S4 Eilzug und ersetzt diesen. In diesem Zusammenhang kam es vor allem im Raum Heilbronn zu einer massiven Kürzung des S4-Angebots, was der VCD weiterhin heftig kritisiert.

Wir haben den RE 45 mit Abfahrt in Karlsruhe Hbf um 15:15 Uhr genutzt. Der Anschluss vom TGV aus Frankfurt/Main hat trotz kleiner Verspätung geklappt. Allerdings sind die Wege sehr weit, um von den Fernverkehrsgleisen 1 und 2 zum Abfahrtgleis 10 oder 11 des RE 45 am anderen Ende außerhalb der Bahnhofshalle zu kommen. Das dauert, und die Zeit kann schnell knapp werden.

Von den Gleisen 10 und 11 außerhalb der Bahnhofsfalle in Karlsruhe fahren die RE-Züge in Richtung Heilbronn und Stuttgart ab. ©SCRITTI

Man könnte alternativ nahezu zeitgleich mit der langsamen S4 zur Minute :17 vom Bahnhofsvorplatz durch die Karlsruher Innenstadt nach Heilbronn fahren. Das dauert allerdings mit allen Unterwegshalten 1 Stunde und 47 Minuten und ist keine ernsthafte Alternative. Da dies die einzige verbliebende S4-Fahrt bis Eppingen oder Heilbronn ist, gibt es in der Realität für Fahrgäste nun eine Stunde lang keine Möglichkeit mehr, Richtung Heilbronn zu fahren. Eine weitere Verschlechterung für die Fahrgäste.

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VCD kritisiert massive Verschlechterungen bei Stadtbahn Heilbronn zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 – Anzahl der S4-Fahrten wird halbiert und 15-Minuten-Takt zerstört

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe kritisiert die massiven Verschlechterungen beim Angebot der Stadtbahn Heilbronn zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 auf der Linie S4, die vom Land Baden-Württemberg gegen den Willen der Region und der betroffenen Kommunen durchgesetzt werden. „Inzwischen sind die Fahrpläne für die Ost-West-Strecke der Stadtbahn Heilbronn im Internet abrufbar, und wir sind zutiefst erschüttert“, sagt VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter. Gab es bislang im Prinzip einen 15-Minuten-Takt mit stündlich vier Fahrten der S4 zwischen Schwaigern, Leingarten, Heilbronn-Innenstadt und Heilbronn-Pfühlpark beziehungsweise Weinsberg, wird das Angebot künftig außerhalb der Hauptverkehrszeiten auf zwei Fahrten je Stunde halbiert. „Es ist für die Fahrgäste nicht nachvollziehbar, warum ausgerechnet in Zeiten der Klimakrise der seit Jahrzehnten eingeführte und gut genutzte Taktfahrplan auf der S4 zerstört und das Angebot insbesondere zwischen Leingarten, Heilbronn und Weinsberg massiv ausgedünnt wird“, stellt Sauter fest. Unter den Kürzungen werden nach VCD-Ansicht auch Tausende Schüler*innen leiden, die weiterführende Schulen in Heilbronn oder das Berufsschulzentrum in Böckingen besuchen. Sauter: „Wir brauchen keinen Rückbau der S-Bahn in Heilbronn, sondern im Gegenteil einen weiteren Ausbau. Zudem muss der 15-Minuten-Takt im Innenbereich erhalten und weiter ausgebaut werden.“ Die Stadtbahnen sollten in der Hauptverkehrszeit mindestens im 15-Minuten-Takt zwischen Schwaigern und Eschenau fahren. Auch abends und am Wochenende fordert der VCD einen durchgehenden Halbstundentakt zwischen Öhringen und Schwaigern statt bislang nur stündliche Fahrten.

Ende einer Ära: Der S4-Eilzug von Weinsberg bis Karlsruhe sowie die bisherigen Sprinter-Züge entfallen ab Dezember 2022 komplett. Weinsberg, aber auch Leingarten verliert seine schnellen Verbindungen nach Karlsruhe. Der schnelle Wechsel zwischen S4-Eilzug und RE von/nach Crailsheim und Nürnberg im Bahnhof Weinsberg ist nicht mehr möglich. ©SCRITTI

Anlass für die Verschlechterungen ist die Einführung des neuen RegionalExpress RE 45, der nun immer zur halben Stunde von Heilbronn Hbf direkt bis Karlsruhe Hbf fährt und dem der bisher um eine halbe Stunde versetzt verkehrende S4-Eilzug zum Opfer fällt. Dieser bindet bislang Karlsruhe und die Kraichgaubahn zur vollen Stunde an den Taktknoten in Heilbronn Hbf mit Anschlüssen in alle Richtungen an und fährt weiter durch die Heilbronner Innenstadt bis Weinsberg. Der VCD begrüßt ausdrücklich die Einführung der schnellen RE-Verbindung von Heilbronn Hbf nach Karlsruhe Hbf. Allerdings sollte diese eine zusätzliche Verbesserung für die Fahrgäste sein und nicht dazu führen, dass ganze Kommunen über Nacht vom Bahnverkehr abgehängt werden.

Der VCD hatte sich seit Jahresbeginn mehrfach an die verantwortliche Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und das Landesverkehrsministerium mit Fahrplananträgen gewandt, um die schlimmsten Verschlechterungen noch abzuwenden. Doch ohne Erfolg. Wie unter solchen Voraussetzungen in der Region Heilbronn und im Land Baden-Württemberg die dringend notwendige Verkehrswende herbeigeführt werden soll, ist für den VCD nicht ersichtlich. „Während andernorts S-Bahn-Takte verdichtet werden, wird in Heilbronn der existierende 15-Minuten-Takt vom grün geführten Verkehrsministerium einfach abgeschafft“, stellt Hans-Martin Sauter enttäuscht fest. „Stadt- und Landkreis Heilbronn müssen sich umgehend mit dem Land zusammensetzen und ein Konzept für die Zukunft der S-Bahn in Heilbronn ausarbeiten“, fordert Sauter.

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VCD und MOBI fordern zweite Chance für die Krebsbachtalbahn!

Update November 2022: Der Gemeinderat von Bad Rappenau hat seine ursprünliche Entscheidung revidiert und Ende Oktober 2022 mehrheitlich für die Reaktivierung der Krebsbachtalbahn und den Neubau des Verbindungsgleises nach Bad Rappenau gestimmt. Das Bürgerbegehren ist damit hinfällig. Weitere Infos im Beitrag der Heilbronner Stimme.

Die Wogen gingen hoch im Landkreis Heilbronn, als kürzlich der Gemeinderat von Bad Rappenau den Neubau eines etwa zwei Kilometer langen Verbindungsgleises zwischen Obergimpern und Babstadt abgelehnt hat, um die aktuell im Nahverkehr nicht bediente Krebsbachtalbahn an das Netz der Stadtbahn Heilbronn anzubinden und damit dauerhaft wiederzubeleben. Eine Gruppe von Obergimpernern will nun ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen, um diese Entscheidung zu kippen und das Überleben der Bahnlinie zu sichern. Auch das MOBI-Netzwerk Heilbronn-Franken, an dem auch der VCD beteiligt ist, sieht Kreis und Land in der Pflicht und fordert ein weiteres Jahr mit historischem Zugbetrieb auf der Krebsbachtalbahn, auch wenn formal mit dem ablehnenden Beschluss aus Bad Rappenau zur Neubaustrecke über Rappenauer Markung das Ende der Bahnstrecke nach Untergimpern und Hüffenhardt besiegelt scheint. Eine Studie des Landes Baden-Württemberg zur Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken bescheinigt der Krebsbachtalbahn ein hohes Potenzial, sofern sie über die kurze Neubaustrecke nach Bad Rappenau in den Heilbronner Raum angebunden wird. Als moderne elektrische Stadtbahn könnte die Bahnlinie wie andernorts zum Erfolgsmodell werden.

Nebenbahnidylle: In der Sommersaison ist wieder an Wochenenden mehrmals täglich der historische Schienenbus Roter Flitzer auf der Krebsbachtalbahn unterwegs. ©SCRITTI

Das MOBI Netzwerk sieht nun den Kreis Heilbronn verstärkt in der Pflicht: Wenn der Kreis die relativ geringen anteiligen Baukosten des kurzen neuen Streckenabschnitts auf seine Kosten übernehmen würde, sähe auch die Haltung in Bad Rappenau wohl nochmals etwas anders aus, so die Vermutung. Angesichts der jetzigen Beinahe-Zustimmung in der Solestadt plädiert Silke Ortwein vom MOBI Netzwerk dafür, für das Krebsbachbähnle ein Moratorium auszurufen. Nochmals ein Betriebsjahr, also bis Ende 2023, sollten alle Beteiligten dem Freizeitverkehr auf dem Schienenstrang nach Hüffenhardt zugestehen.

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OB-Wahl in Heilbronn: VCD zieht Bilanz zur Mobilitätspolitik des Amtsinhabers

Aus Anlass der bevorstehenden Oberbürgermeister-Wahl in Heilbronn zieht der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe eine Bilanz des bisherigen Amtsinhabers Harry Mergel im Bereich der Mobilität. Der VCD kommt zu dem Schluss, dass viel zu wenig geschehen ist, um eine dringend erforderliche Mobilitätswende in der vom Autoverkehr geplagten Stadt Heilbronn voranzubringen. Klimaschutz und CO2-Reduktion sind jedoch ohne Mobilitätswende und Ausbau des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) nicht machbar. Bei seiner Wahl zum Oberbürgermeister (OB) 2014 hatte der VCD große Erwartungen in Harry Mergel gesetzt, nachdem dieser angekündigt hatte, dass das Thema „Mobilität“ ganz oben auf seiner Agenda stehen würde. Doch was wurde in diesen acht Jahren erreicht? „In seiner aktuellen, im Internet veröffentlichten Bilanz kommt dieses Thema kaum mehr vor“, zeigt sich VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter sehr enttäuscht. „Harry Mergel lobt sich vor allem für die Ausweisung von Gewerbegebieten und den Ausbau der A6. Beim Öffentlichen Verkehr gab es jedoch nur marginale Verbesserungen, der Radwegeausbau erfolgt nur schleppend. Bei allen Themen, die die Verkehrswende und den Klimaschutz voranbringen könnten, hat Harry Mergel leider keinerlei großes Engagement gezeigt“, stellt Sauter fest. Man habe eher den Eindruck gewonnen, dass der OB im Zweifelsfall seine Hand schützend über die Autofahrer halte und so zum Beispiel auch eine Verkehrsberuhigung der nördlichen Innenstadt verhindere.

Vorzeigeviertel: Im Neckarbogen sollte ein autoarmer Stadtteil entstehen. Einen Busanschluss sucht man auch im Oktober 2021 noch vergeblich. Stattdessen wurden neue Parkplätze ausgewiesen. ©SCRITTI

Ein typisches Beispiel ist für den VCD auch der Vorzeigestadtteil Neckarbogen, in dem es für die Bewohner*innen bis zum heutigen Tag keinen Busanschluss oder einen Zugang zum direkt daneben gelegenen Hauptbahnhof gibt. Stattdessen werden von der Stadt Heilbronn in dem eigentlich als autoarm geplanten Stadtteil immer mehr Parkplätze angelegt. „Wenn es jedoch kein attraktives ÖV-Angebot gibt, dann lässt auch niemand das Auto stehen“, erläutert Sauter.

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Stadler baut künftig Citylink-Stadtbahnen für Karlsruhe und andere Unternehmen

Der Hersteller Stadler Rail hat den Zuschlag für den grössten Auftrag in seiner Unternehmensgeschichte mit einem Gesamtvolumen von bis zu vier Milliarden Euro erhalten und wird künftig auch die neuen Zweisystem-Stadtbahnen für die Karlsruher Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) liefern, wie Stadler jetzt in einer Pressemitteilung bekannt gab. Sechs Verkehrsunternehmen aus Deutschland und Österreich hatten im Rahmen des Projektes «VDV-Tram-Train» gemeinsam bis zu 504 Fahrzeuge international ausgeschrieben. Der Rahmenvertrag umfasst neben der Fahrzeugherstellung auch einen auf bis zu 32 Jahre angelegten Instandhaltungsvertrag. Bestandteil des Rahmenvertrags ist eine feste Bestellmenge von 246 Fahrzeugen vom Typ CITYLINK mit einem Volumen von rund 1.7 Milliarden Euro. Zudem besteht die Möglichkeit, bis zu 258 weitere Fahrzeuge zu bestellen. Mit dem Zuschlag beginnt eine langjährige Partnerschaft zwischen dem Projektkonsortium, bestehend aus den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK), der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), der Saarbahn Netz, Schiene Oberösterreich, dem Land Salzburg und dem Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb und Stadler. In den kommenden zehn Jahren wird Stadler 246 Fahrzeuge vom Typ CITYLINK für die sechs Betreiber produzieren. Die ersten vier Fahrzeuge werden 2024 an die Saarbahn geliefert. 

Ein gemeinsames Basis-Fahrzeug für unterschiedliche Betreiber – das ist die Idee hinter dem Projekt Tram-Train, das der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zusammen mit AVG und VBK verfolgt, um so beim Einkauf neuer Zweisystem-Stadtbahnen deutlich Kosten zu senken. ©Stadler
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Fahrplanwechsel ohne Verbesserungen für die Region

Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, den 12. Dezember 2021 gibt es insbesondere im Süden von Baden-Württemberg wieder einige Verbesserungen, darauf weist das Landesverkehrsministerium in einer Pressemitteilung hin. Auch der VCD Baden-Württemberg hat darauf mit einer Pressemitteilung reagiert. Der VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe beklagt hingegen, dass die Region Heilbronn-Franken und insbesondere der ländliche Raum vom Land mal wieder vergessen werden und es teils sogar zu Verschlechterungen beim Öffentlichen Verkehr (ÖV) kommt. „Viele Probleme im Bus- und Bahnverkehr bleiben weiterhin ungelöst, obwohl der VCD seit Jahren regelmäßig darauf hinweist und konkrete Verbesserungsvorschläge macht“, zeigt sich VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter enttäuscht und nennt nachfolgend einige Beispiele. Insbesondere die Verschiebung der letzten Fahrten auf der Stadtbahnlinie S4 um 20 Minuten auf nun 1:40 Uhr reist Lücken von 85 Minuten in den Fahrplan und macht das Ausgehen in Heilbronn noch unattraktiver. Besonders ärgerlich empfindet der VCD diese Verschlechterungen, da der Heilbronner Verkehrsverbund HNV zum Jahreswechsel erneut die Fahrpreise um durchschnittlich 2,07 Prozent erhöht. „Wie man dies den Fahrgästen in der Region vermitteln will, bleibt rätselhaft. Auf diese Weise schafft man jedenfalls keine Verkehrswende“, zeigt sich Hans-Martin Sauter enttäuscht.

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VCD fordert rasche Mobilitätsalternativen für den Ballungsraum Heilbronn-Neckarsulm – Mobilitätspakt endlich mit Leben füllen

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe VCD fordert nach der Entscheidung des Neckarsulmer Gemeinderats, den Bau des überdimensionierten und naturzerstörenden B27-Anschlusses an der Binswanger Straße nicht weiter zu verfolgen, rasch Mobilitätsalternativen. Dazu gehören im Rahmen des Mobilitätspakts Heilbronn-Neckarsulm endlich deutliche Verbesserungen beim klimafreundlichen Öffentlichen Verkehr (ÖV) rund um Neckarsulm sowie bei den Wegen für Radfahrende und Zufußgehende, damit Pendler zu den großen Arbeitsstätten in Neckarsulm attraktive Alternativen haben und das Auto stehen lassen können.

ÖV statt Autobahn: Wo die B27 in Neckarsulm im Gewerbegebiet Trendpark die Binswanger Straße kreuzt, sollten über gigantische Betonrampen neue Auf- und Abfahrten entstehen. Der Neckarsulmer Gemeinderat hat das Millionenprojekt nun endgültig zu den Akten gelegt. ©SCRITTI

„Seit über vier Jahren gibt es bereits die Gespräche zum Mobilitätspakt Heilbronn-Neckarsulm. Doch bis heute warten Pendler und Fahrgäste vergeblich darauf, dass es neue Busverbindungen zu den großen Arbeitgebern oder dichtere Takte bei der Stadtbahn zwischen Neckarsulm und Heilbronn gibt“, bedauert VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter. „Es ist ein Armutszeugnis, dass man aus Heilbronn noch nicht einmal innerhalb von zehn Minuten umsteigefrei zu einem großen Betrieb wie Bechtle an der Stadtgrenze zwischen Heilbronn und Neckarsulm gelangen kann.“ Gerade der Bereich Trendpark, wo die neue B27-Anschlussstelle gebaut werden sollte, ist weder aus Heilbronn, aber auch nicht aus Richtung Bad Friedrichshall oder gar Obereisesheim direkt erreichbar. Der Mobilitätspakt müsse endlich mit Leben gefüllt werden, so der VCD.

„Leider ist aber auch die Situation für Radfahrende in Neckarsulm teils wirklich katastrophal, insbesondere im Bereich des Audi-Werks. Es fehlen breite, klar gekennzeichnete und durchgehende Radrouten. Überall rollt die Autokolonne, so dass Radfahrende ausgebremst und vielerorts nicht einmal Fußgänger die Straßen sicher überqueren können“, stellt Sauter fest.

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