S Süd

Auf dieser Seite finden sich Informationen zum Stand der Planungen für die Stadtbahn Süd und die Reaktivierung der Zabergäubahn von Lauffen über Brackenheim bis Zaberfeld.

Stadtbahn-Netz Heilbronn ÖPNV-Leitbild 1993 Im ursprünglichen Konzept für die Stadtbahn Heilbronn sollten die Züge von Heilbronn auf der Frankenbahn weiter bis Lauffen und Bietigheim-Bissingen fahren. Wichtiger Bestandteil dieses Konzeptes war auch die Reaktivierung der seit Jahrzehnten stillgelegten Zabergäubahn von Lauffen mindestens bis Zaberfeld. Weil die Züge der Stadtbahn Nord S42 alle in Heilbronn-Hbf enden, wurde dort im Bahnhofsvorfeld mit großem Aufwand die Abstellanlage erweitert.

Der Landkreis Heilbronn ließ in 2012 ein neues Gutachten zur Reaktivierung der Zabergäubahn erstellen, obwohl bisher alle Expertisen enorm positiv waren und die Zabergäubahn von Anfang an Bestandteil des Heilbronner Stadtbahn-Konzeptes war. Da auch das Landesverkehrsministerium unter grüner Führung bislang keine Unterstützung für eine Reaktivierung der Zabergäubahn erkennen ließ, wurde vom Landkreis zudem 2013 ein Gutachten zur Verbesserung des Busverkehrs im Zabergäu bekannt gemacht. Markante Aussage des Gutachtens war unter anderem, dass die aktuellen Kosten des Busverkehrs nicht beziffert werden können, weil darüber keine Zahlen vorliegen. Dennoch sollen weitere sechsstellige Summen investiert werden, obwohl auch ein Schnellbus nach Heilbronn im Stau stehen wird und eine moderne, komfortable Bahnanbindung nicht ersetzen kann.

Weitere aktuelle Informationen zur Zabergäubahn und Aktivitäten vom Verein “Zabergäu pro Stadtbahn e.V.”

………………………………………………………………………………………………………….
19. April 2016, SWR:
Neuer Vorstoß für die Zabergäubahn

Der Verwaltungsausschuss des Heilbronner Kreistages hat ein Gutachten zur Wiederbelebung der Zabergäubahn beschlossen. Dabei geht es um ein Betriebskonzept und eine technische Studie. Dies sind unabdingbare Voraussetzungen für einen Förderantrag bei Land und Bund. Die Kosten der Vorplanungen werden auf rund 80.000 Euro geschätzt. Das Land stehe dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber, hieß es im Heilbronner Landratsamt. Laut Verkehrsministerium ist eine finanzielle Förderung der Zabergäubahn frühestens nach 2019 möglich.

………………………………………………………………………………………………………….
4. April 2016, PM:
Chemnitz: Elektro-Diesel Hybridzüge vom Typ Citylink starten nach Mittweida

Diesel/Elektro Citylink Chemnitz Hbf

Diesel/Elektro Citylink Stadtbahn Chemnitz Hbf

Am 4. April 2016 wird das erste Citylink-Fahrzeug den Betrieb auf dem Netz der Chemnitz Bahn aufnehmen. Gestartet wird die stufenweise Inbetriebnahme auf der Linie C14 zwischen Chemnitz, Hauptbahnhof und Mittweida. (…)
Die Citylink-Fahrzeuge sind Zweisystemfahrzeuge für das Chemnitzer Modell und können sowohl mit 600/750 V Gleichstrom als auch mit Diesel betrieben werden. Auf den Gleisen in der Stadt sind sie dann als „Straßenbahn“ mit Stromabnehmer unterwegs, auf dem Bahngleisnetz als Dieseltriebwagen. Die Fahrzeuge sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h ausgelegt. Die 37 Meter langen klimatisierten Zweirichtungsfahrzeuge haben 94 Sitzplätze.
Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) hat für die Stufe 1 des Chemnitzer Modells acht Citylink-Fahrzeuge der Firma Vossloh zu einem Preis von ca. 42 Mio. Euro erworben. Das Sächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) hatte die Fahrzeugbeschaffung für das Chemnitzer Modell in das EFRE-Programm (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) eingeordnet. und so die Finanzierung gesichert. Insgesamt werden mehr als 31 Mio. Euro an Fördermitteln aus dem EFRE-Programm zur Verfügung gestellt, der VMS trägt einen Anteil von fast 11 Mio. Euro.

………………………………………………………………………………………………………….
27. November 2015, Heilbronner Verkehrsverbund:
Neues Buskonzept fürs Zabergäu

Die Fahrgäste im Zabergäu bekommen zum Fahrplanwechsel am 13.12.2015 ein neues Buskonzept. Zehn Buslinien – mit der Bezeichnung 660 bis 669 – verkehren künftig von und nach und rund um Brackenheim. Um das verbesserte Rendezvous-Prinzip umsetzen zu können, musste der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in Brackenheim modernisiert und erweitert werden. Dieser ist nun fast doppelt so groß und es stehen künftig sechs Abfahrtsplätze zur Verfügung. Der neue Mittelbussteig ermöglicht jetzt auch barrierefreies Aus- und Einsteigen. Das Rückgrat des Liniennetzes bildet nach wie vor die Linien 661 (Ochsenburg – Heilbronn) und 664 (Ochsenburg – Lauffen). Ab Brackenheim werden die stündlichen Fahrten der Linie 661 mit den Linien 660 und 662 nach Heilbronn ergänzt. Neben der ebenfalls stündlich verkehrenden Linie 664 geht es ab Brackenheim, ZOB mit den Linien 667 und 668 nach Lauffen. Auf den Hauptachsen entsteht so ein Halbstundentakt.

………………………………………………………………………………………………………….
19. Januar 2014, Heilbronner Stimme:
Schiene frei für die Stadtbahn Süd

Sie geben nicht auf. Die Mitglieder des Vereins Zabergäu pro Stadtbahn und andere engagierte Bahnfreunde trafen sich trotz Nieselregens am Samstag zur symbolischen Aktion „Schiene frei“. Mit Scheren, Äxten und Sägen bewaffnet, mit Regenjacken, Handschuhen und Stiefeln ausgerüstet, machten sich rund 30 Unentwegte zum fünften Mal daran, ein Teilstück der Gleise der ehemaligen Zabergäubahn freizulegen. Denn Brombeerranken, Bäume, Schlehen und Hartriegel überwuchern die Schienen. „Wir bleiben dran, wir lassen uns nicht abhängen“, rief Gertrud Schreck, die Vorsitzende des Vereins, den tatkräftigen Helferinnen und Helfern zu, die innerhalb von drei Stunden knapp einen Kilometer Gleis zwischen der ehemaligen Verladestation in Brackenheim und der Einfahrt zur Bürgermühle in Meimsheim freilegten.
„Bis 2019 werden von der Deutschen Bahn mindestens 2,2 Milliarden Euro in die Infrastruktur in Baden-Württemberg investiert“, stellte Schreck fest. „Aber unsere Strecke ist nicht dabei. Warum? Weil die Bürgermeister und das Landratsamt noch gar keinen Antrag gestellt haben.“ So sei die Nordtrasse vor der Stadtbahn Süd geplant und gebaut worden. „Wenn das Zabergäu eine Chance haben will, dass auch in Zukunft Weltmarktführer hier investieren, muss die Stadtbahn fahren“, forderte Schreck. Es sei das falsche Zeichen, dass der neue zentrale Busbahnhof Brackenheims nicht am ehemaligen Bahnhof gebaut werde. (…) „Es gibt Hoffnung, dass noch etwas bewegt werden kann“, meinte Friederike Wilhelm dennoch. „Noch besser wäre es aber, wenn sich die Verwaltungschefs eindeutig hinter die Sache stellen würden.“ Kreisrat Johannes Müllerschön (Die Linken) dachte noch weiter: „Wir sollten auch Wege suchen, das Vorhaben mit anderen Gesellschaften als der Deutschen Bahn zu verwirklichen.“
Auch Wilhelm betonte, dass der Kreistag über andere Finanzierungsmodelle bei Investition und Betrieb nachdenken müsse. „Für uns und den Verkehrsminister ist die Finanzierung im Landkreis kein Totschlag-Argument.“
Gertrud Schreck ist zuversichtlich, weitere Unterstützer gewinnen zu können. „Im Sommer wollen wir ein Bahnhofsfest machen“, verriet sie. Da bestehe die Möglichkeit, ein Streckenstück mit der Draisine zu befahren. Schreck lud alle Interessierten zum nächsten Treffen am 10. Februar, 19.30 Uhr, in die Güglinger Herzogskelter ein.

………………………………………………………………………………………………………….
15. Februar 2014:
Über 50 Aktivisten bei der Aktion “Schiene frei ins Zabergäu” 2014 – Rede vom Kreisrat Johannes Müllerschön (DIE LINKE)

Johannes Müllerschön

Johannes Müllerschön

Liebe Freundinnen und Freunde der Zabergäubahn!
Ich freue mich, dass ich heute hier bei Euch sprechen darf. Als Überschrift für meinen Beitrag wähle ich „Holzen für die Zabergäubahn“. Damit meine ich zunächst sehr wohl das reale Holzen mit Scheren und Sägen, das wir jetzt zumindest für heute hinter uns haben.
Ich finde es eine tolle Idee, für einen besseren Nahverkehr im Zabergäu nicht nur zu schwätzen und zu debatieren, das machen andere schon seit 20 Jahren, sondern selbst Handanzulegen. Umweltpolitische Bedenken gegen diese Aktion will ich damit zurückweisen, dass das Trassenschlagen durch Naturschutzgebiete für neue Umgehungsstraßen im Zabergäu sicher weniger umweltverträglich wären, wie das Säubern von nicht genutzten Bahnstrecken. Deshalb freue ich mich über jeden und jede, die hier mitmachen. Das ist aktive Bürgerbeteiligung, die mehr fordert wie „gehört werden“, jawoll, „Selber machen“ war heute im Zabergäu angesagt.
Seit dem lange geheimgehaltenen Gutachten vom Februar 2012 gegen die Zabergäubahn, ist bekannt, dass die vollständige Entbuschung von Lauffen bis Zaberfeld immerhin mit einer Kostenpauschale von 270 000 Euro zu Buche schlägt (Anlage 24 des Gutachtens). Diesen Betrag könnten wir teilweise von den Kosten für unser Zabergäubähnle schon mal abziehen, würden uns Kommunal- und Landkreisverwaltung so unterstützen, wie das im Kreistag gefordert, aber mehrheitlich abgelehnt wurde. Ich hätte hier und heute gerne mit 5 Bürgermeistern aus dem Zabergäu und und mit unserem Landrat Detlef Pipenburg gemeinsam für die Stadtbahn ins Zabergäu geholzt, statt immer nur gegeneinander.
Es bringt uns die Zabergäubahn keinen Zentimeter näher, wenn Kreistagsmehrheit bzw. Landrat und die neue Landesregierung sich gegenseitig Vorwürfe machen, über unterlassene Hausaufgaben in Sachen Standardisierte Bewertung o.ä. Die Standartisierte Bewertung der Stadtbahn Nord, zeigt allerdings im Praxistest auch, dass die teuerste Variante nicht immer die effektivste und benutzerfreundlichste Variante sein muß. Stattdessen hätte ich heute hier viel lieber Frau Staatssekretärin Giesela Splett und unseren Landrat Pipenburg als gemeinsame Schirmherren unsere Aktion Schiene frei ins Zabergäu begrüßt. Das wäre ein nützliches Signal nach Stuttgart und Berlin gewesen, für ein gemeinsames Finanzierungskonzept!
Und damit komme ich auch schon vom realen zum verbalen Holzen für die Zabergäubahn . Angeblich scheitert eine rasche Umsetzung eines Schienenge-bundenen Nahverkehrskonzeptes fürs Zabergäu am fehlenden Geld. Wir Befürworter der Bahn stellen uns diesen Herausforderungen. Mehrmals wurden im Kreistag nicht nur von mir, sondern auch von Grünen und SPD entsprechende Anfragen gestellt, die von der Verwaltung teils trickreich umgangen und nicht einmal beantwortet wurden. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass Landkreisverwaltung und Bürgermeister aus dem Zabergäu sich hartnäckig weigern, über alternative Finanzierungsmöglichkeiten auch nur nach zu denken. Mit dem aktuellen Brief der 5 Bürgermeister, die unserem Verein immerhin ein Gespräch zum Thema Zukunft der Verkehrspolitik im Zabergäu anbieten, kündigt sich da vielleicht ein Umdenken an.
Damit ist die Redezeit für mein Grußwort aus dem Kreistag auch schon aufgebraucht.
Kurz will ich Euch aber noch informieren über ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen meine Person wegen einem angeblichen Verstoss gegen das Versammlungsgesetz. Diese Woche bekam ich einen Anruf, wo mir von einem ermittelnden Polizeibeamten mitgeteilt wurde, dass gegen mich ermittelt wird. Vorgeworfen wird mir, als „Versammlungsleiter“ an einer nicht genehmigten Demonstration teilgenommen zu haben. Gemeint ist damit die Eröffnungsfeier der Stadtbahn Nord am 14.12.13 vor der Heilbronner Harmonie. Ich habe den Beamten auf den Bericht von unserem Vereinsmitglied Peter Kochert verwiesen, den die Herren ja hoffentlich ohne NSA Unterstützung im Internet einsehen können. Ich finde es sehr undemokratisch und kontraproduktiv von der Heilbronner Stadtverwaltung, dass sie Initiativen für einen besseren Schienennahverkehr im Landkreis unterbuttern und strafrechtlich verfolgen will. Das Begrüßungskomittee „Die S – Bahn kommt ins Zabergäu“ lässt sich auch nicht nachträglich kriminalisieren und einschüchtern.
Holzen real und verbal – Beenden will ich meine heutige Rede mit einem Zitat vom Remstalrebell, im Zusammenhang mit einem korrekten Obstbaumschnitt. „Oben muß man kräftig stutzen, damit unten wieder was nachwachsen kann.“ Ich will diese Aussage gerne auch als Aufruf für die kommmenden Kommunalwahlen verstanden wissen.

………………………………………………………………………………………………………….
8. Mai 2012, Heilbronner Stimme:
Zabergäubahn: Land macht wenig Hoffnung

Rückschlag für die Zabergäubahn: Vor einer Entscheidung über eine etwaige Reaktivierung der Strecke ist eine neue standardisierte Bewertung notwendig. Das hat das Landesverkehrsministerium Landrat Detlef Piepenburg jetzt mitgeteilt.

Die vorliegenden Berechnungen stammen aus den Jahren 2001 und 2002 und attestieren einer Stadtbahn zwischen Lauffen und Zaberfeld einen hohen volkwirtschaftlichen Nutzen.

„Einige Randbedingungen der damaligen Untersuchung haben sich in einem Maße verändert, das es nicht erlaubt, eine Förderentscheidung auf diese Nutzen-Kosten-Untersuchung zu stützen“, schreibt Staatssekretärin Gisela Splett. Sie weist darauf hin, dass die Investitionskosten für die Zabergäustrecke zu aktualisieren sind. Das gelte auch für die Strukturdaten und das Verkehrsangebot.

Vom Ergebnis dieser Betrachtung abgesehen sei klar, dass ein Projekt in dieser Größenordnung unter finanziellen Gesichtspunkten beurteilt werden müsse. „Da diese derzeit nicht absehbar sind, kann sich das Land in dieser Frage nicht festlegen. Wir werden den Antrag vor dem Hintergrund der dann gegebenen Situation gerne wohlwollend prüfen“, erklärt die Staatssekretärin. Keine klare Aussage trifft sie, ob das Land einen Teil der auf jährlich drei Millionen Euro geschätzten Betriebskosten übernehmen würde.

………………………………………………………………………………………………………….
Historische Aufnahmen der Zabergäubahn bei Eisenbahn-Romantik

………………………………………………………………………………………………………….
20. März 2012, Heilbronner Stimme:
Gutachten zur Reaktivierung der Zabergäubahn

Bis Ende des Jahres soll eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Zabergäubahn vorliegen. Landrat Detlef Piepenburg hat den Verwaltungsausschuss des Kreistags über das weitere Verfahren informiert. Im April wird der Auftrag für das Gutachten vergeben.

Klar ist für den Landrat schon heute: „Ohne finanzielle Hilfe des Landes wird nichts gehen.“ Die Untersuchung soll den Bedarf für Investitionen in Gleise, Schienen und Haltestellen aufzeigen. Zudem müssen die Experten Aussagen zu den Betriebskosten treffen und eine Fahrplankonzeption ausarbeiten.

Die Studie richtet ihren Blick aber auch auf den Busverkehr, lotet Neuausrichtungen und Optimierungen aus. 60.000 Euro liegen für das Gutachten bereit.

Vor kurzem besuchte die Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium, Dr. Gisela Splett, die Zabergäufreunde bei einer Säuberungsaktion. „Nachdem sie gesagt hat, das Land werde die Zabergäubahn wohlwollend prüfen, habe ich ihr einen Brief geschrieben“, sagte Piepenburg. Der Landkreis wolle wissen, ob der im Jahr 2002 ermittelte Kosten-Nutzen-Faktor von guten 1,44 noch akzeptiert werde.

Weitere Fragen an Splett: Gewährt das Land bei geschätzten Investitionskosten von 30 Millionen Euro einen 70-prozentigen Zuschuss? In welcher Größenordnung beteiligt sich Stuttgart an jährlichen Betriebskosten von rund vier Millionen Euro? Eine Antwort stehe noch aus.

………………………………………………………………………………………………………….
Wanderung auf den Schienen im oberen Zabergäu

Die Linke im Heilbronner Kreistag lud zur Wanderung am 17.03.2012 von Weiler bis nach Leonbronn

………………………………………………………………………………………………………….
28. Februar 2012, Heilbronner Stimme:
Trasse ist frei für die Zabergäubahn

Warm eingepackt, mit Astscheren, Sägen, Handschuhen und Stiefeln ausgerüstet, stehen rund 50 Zabergäuer am ehemaligen Bahnübergang an der Theodor-Heuss-Straße. „Wir haben ein gemeinsames Ziel“, sagt Jürgen Winkler, Grünen-Kreisrat und einer der Organisatoren vom Verein „Zabergäu pro Stadtbahn“: „Wir wollen das Gleisbett frei machen. Dann sieht man, dass man die Stadtbahn ins Zabergäu nur noch draufsetzen muss.“

Gesagt, getan: In drei Gruppen entfernen die Leute − viele von den Grünen, der SPD, der Linken und dem BUND − Efeu, Brombeeren und auch kleine Bäume. Vom Bahnübergang bis hinter die Brücke beim Krankenhaus.. Das Gestrüpp wird aufgehäuft, die Firma A+S holt es ab und verwertet es. „Die Bahn als Eigentümer hat die Aktion offiziell genehmigt“, sagt Winkler.

Respekt zollt den Arbeitenden die Staatssekretärin im Verkehrsministerium, Dr. Gisela Splett, die zur Aktion gekommen ist. Die Anwesenden, die inzwischen um eine weitere Gleisfreilegungsgruppe aus Lauffen angewachsen sind, verfolge dieselben Ziele wie die Landesregierung. „Ich kann leider nicht sagen, das Geld für die Zabergäubahn ist da“, bedauert Gisela Splett zunächst, erläutert die Abhängigkeit von den Fördermitteln des Bundes. Doch sie verspricht: „Wenn der Landkreis einen Antrag aufgrund des in Auftrag gegebenen Gutachtens stellt, werden wir wohlwollend prüfen, ob wir das Projekt aus dem ÖPNV-Landesprogramm bezuschussen können.“ Bislang läge aber kein Förderantrag vor. Sie mahnt, angesichts steigender Benzinpreise, dem nahenden Ende der Ölvorräte und dem Klimawandel sei ein Umdenken in der Verkehrspolitik unabdingbar.

Das fordert auch Grünen-Bundestagsabgeordneter Ulrich Schneider: „Sollen wir in den Ruf nach mehr Straßen im Zabergäu einstimmen, um mehr Autos auf diese neuen Straßen zu stellen? Sollen wir uns mit einem Bussystem, das über die Dörfer zuckelt, zufrieden geben? Meine Antwort ist ein klares Nein“, sagt er in seiner Ansprache. Er fordert den Kreistag auf, ein „ehrliches“ Gutachten erstellen zu lassen und endlich konkrete Schritte für die Zabergäubahn zu unternehmen.

„Verkehrstechnisch ist das Zabergäu auf dem Abstellgleis und im Stau“, stellt Jürgen Winkler fest. „Eine Innovationsregion wie das Zabergäu braucht eine funktionierende Verkehrskonzeption“, fordert er. Arbeitsplätze, die Erreichbarkeit der Schulen, Ausflugsziele wie die Ehmetsklinge oder die Stadt Heilbronn könnten mit der Stadtbahn „Süd“ verbunden werden. Die Verantwortlichen müssten das endlich erkennen und handeln.

Absagen Jürgen Hellgardt vom BUND Lauffen betont, dass der Verkehr aus dem Zabergäu auch deutlich in Lauffen spürbar sei. „Wenn wir zusammenrechnen, was eine Umgehungsstraße für jede Kommune und eine Nordtangente in Lauffen kosten, haben wir auch die Zabergäubahn-Kosten beisammen“, sagt er. Gertrud Schreck, die Vorsitzende des Vereins „Zabergäu pro Bahn“, ruft dazu auf, für die Bahn zu kämpfen. Die ehemalige Grünen-Kreisrätin Friederike Wilhelm zeigt sich verwundert: „Das Zabergäu braucht die Schiene. Da scheint es ein ganz unpassender Termin heute zu sein, da alle Bürgermeister den Termin mit der Staatssekretärin absagen mussten und auch keine Stellvertreter schicken konnten.“

Ein Gedanke zu „S Süd

  1. Die Polizei soll lieber nach was anderem schauen als nach Freunden der Stadtbahn… ;-)Vielleicht wird es eine Bahnwende geben wenn auch mal Spendengelder gesammelt werden, wer Interessiert ist kann auch einen Obolus spenden, wenn genug zusammen kommt wirds vielleicht auch was mit der Zabergaubahn…

Hinterlasse einen Kommentar