Heilbronn: Zukunft liegt in der Straßenbahn

S42 Heilbronn Allee

S42 Heilbronn Allee

Die Heilbronner Stimme berichtet am 19.11.2014 groß über die Debatten zum künftigen Verkehrskonzept für den neuen Stadtteil Neckarbogen auf dem Gelände der Bundesgartenschau nach 2019. Obwohl stets die Rede von einem „zukunftsfähigen Mobilitätskonzept“ für den neuen Stadtteil ist und man den Modal Split von derzeit 70% (Autoverkehr) zu 30% (Umweltverbund) komplett umdrehen will, gibt es offenbar kaum Ideen, wie das konkret aussehen könnte – trotz Bürgerbeteiligung und Expertenrunden. In seiner Phantasielosigkeit will ein großer Teil des Heilbronner Gemeinderats stattdessen große Tiefgaragen im neuen Stadtquartier bauen, damit auch weiterhin jeder sein Autole mitbringen kann…
Wer tatsächlich den überbordenden Autoverkehr in der Stadt reduzieren will, der muss echte Alternativen schaffen und benötigt mehr als eine Buslinie, die bestenfalls alle 15 Minuten mal vorbeikommt. Offenbar hat in Heilbronn bislang kaum jemand gemerkt, dass die Stadt inzwischen für viele Millionen Euro ihr eigenes Straßenbahnnetz aufgebaut hat: Dieses reicht von Pfühlpark im Osten bis kurz vor den Bahnhofsvorplatz bzw. bis Neckarsulm Kaufland im Norden (mit Gleichstrom-Oberleitung) und könnte wie in Karlsruhe auch in einem engen Takt (alle 5-7,5 Minuten) mit modernen Trams befahren werden, die zudem auch den Neckarbogen erschließen und über den Neckar weiter in Richtung Neckargartach fahren könnten. Ein modernes Tramnetz mit schnellen, komfortablen Zügen in engem Takt als Ergänzung zur überregionalen Stadtbahn: DAS wäre nach VCD-Meinung zukunftsgerichtete Mobilität! (mgr)

4 Gedanken zu „Heilbronn: Zukunft liegt in der Straßenbahn

  1. Die Idee mit der Straßenbahn über den Neckarbogen nach Neckargartach ist gut und sollte auf der anderen Seite über die Allee nach Sontheim und eventuell nach Horkheim verlängert werden.

  2. Pingback: » Von Brücken, Tiefgaragen und Aufzügen - Energiewende Heilbronn Blog

  3. In Heilbronn ist man einfach unfähig, einen vernüftigen Stadtbahnverkehr zu gestalten. Schon die Nordstrecke durch die Paulinenstraße war eine klassische Fehlplanung, da die Kundenströme überwiegend in die Weipertstraße gehen. Somit fährt die S41 und S42 bezüglich Innenstadt schon mal am Kundenbedarf vorbei. Nur Stundentakt nach Mosbach und sogar nur 2-Stundentakt nach Sinsheim? Leute, dass sind Takte aus dem letzten Jahrtauschend, die man jedoch noch leichter korrigieren könnte, als die zuvor genannte Fehlplanung! Will denn niemand den Erfolg auf der S4-Strecke zwischen Karlsruhe – Eppingen – Heilbronn sehen? Dort gibts einen Halbstundentakt. Die Fahrgastzahlen sind dort im Gegensatz zum früheren DB-Betrieb um einige Hundert Prozent gestiegen. Nein, mit einem Stundentakt kann man heutzutage kaum jemandem und mit einem 2-Stundentakt überhaupt niemandem die Stadtbahbenutzung schmackhaft machen. Aus die Anschlüsse von der S4 zu den neuen Linien S41 und S42 sind schlichtweg unakzeptabel, schlichtweg nicht vorhanden! Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn meist nur Luft statt Fahrgäste trankportiert werden. Da hätte man sich die 231 Millionen Euro Investitionskosten sparen können. Und ein Straßenbahnverkehrt mit nur einem Gleichstromsystem ist auch nur eingeschränkt möglich. Diese Trams könnten noch nicht einmal den Hauptbahnhof in Heilbronn anfahren, das zwischen der Haltestelle Neckarturm und Hauptbahnhof auf 15 KV Wechselstrom gewechselt wird.

    • Der VCD sieht das ganz genauso. Eine wirklich durchdachte, zukunftsgerichtete Planung sieht anders aus. Wir brauchen als Mindestangebot einen 15-Minuten-Takt zwischen NSU und HN, besser noch einen 7,5-Minuten-Takt. Nur das wäre zukunftsgerichtet und würde die Menschen zum Umsteigen bewegen. Auch dass sich die Systemwechselstelle zwischen Straßenbahn-Gleichstrom und DB-Wechselstrom bereits VOR dem Neckarsulmer Bahnhof nahe Kaufland befindet, verhindert innovative Lösungen mit modernen Straßenbahnen.

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