Nun gibt auch die Stadt Heilbronn indirekt zu, dass in ihrem Bereich die Kosten für den Ausbau der Stadtbahn Nord um 15 Prozent steigen werden. Fatal: In der standardisierten Bewertung sinkt der Kosten-Nutzen-Faktor dadurch auf 1,03. Projekte unter 1,0 gelten als unwirtschaftlich und erhalten keine Zuschüsse. Auch im Landkreis explodieren die Kosten bereits. Mehr dazu im Bereich Nordstrecke.
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Wird Stadtbahn Nord Opfer der Finanzkrise?
Erneut gibt es Diskussionen über das Projekt Stadtbahn Nord, nachdem der Stadt Heilbronn die Gewerbesteuereunnahmen wegbrechen und die Finanzkrise die Kommunen erreicht. Die SPD schlägt nun vor, auf die teure Unterfahrung der Bahngleise am Sülmer Tor zu verzichten. Die Debatten über die Streckenführung der Stadtbahn Nord innerhalb Heilbronns und die Verknüpfung mit dem DB-Netz flammen neu auf.
Heilbronner Autofahrer entscheiden über Zukunft des Nahverkehrs
Trotz heftiger Debatten und Kritik von IHK, Unternehmen und VCD hat sich der Heilbronner Gemeinderat jetzt für die von der Verwaltung vorgeschlagene Trasse der Stadtbahn Nord über Paulinenstraße und Sülmer Tor entschieden. Neue Argumente, die die Vorteile einer solchen Trassenführung unterstreichen würden, hat es nicht gegeben. Man kann davon ausgehen, dass der Gemeinderat vor allem eine zeitliche Verzögerung des Projektes verhindern wollte und deshalb wohl oder übel einer verkehrlich falschen Entscheidung zugestimmt hat. Signale für Stadtbahn auf Grün schreibt dazu Joachim Friedl in der Heilbronner Stimme. Als nächster Schritt wird nun der Antrag auf Planfeststellung beim Regierungspräsidium Stuttgart eingereicht. Der Planfeststellungsbeschluss könnte dann im Frühjahr 2010 erfolgen, so dass dann die Bauarbeiten anlaufen könnten.
„Wir müssen unseren Fachleuten Glauben schenken“, wird Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach zur angeblich besseren Variante Paulinenstraße zitiert. Wenn man selbst nichts weiß und auch keine Meinung hat, dann muss man wohl den „Fachleuten“ glauben… Fachfrau und CDU-Fraktionsvorsitzende Helga Drauz-Oertel will zum Beispiel laut Heilbronner Stimme herausgefunden haben, dass „die Weipertstraße kein so großes Fahrgastpotenzial besitze“ – trotz Geschäften, Läden, Fitness-Studios, Kneipen, Restaurants, einer späteren Außenstelle der Fachhochschule…
Nebenbei bemerkt: Eine offizielle Journalistenanfrage an die Verwaltung der Stadt Heilbronn, ob bei der Bewertung der Variante Europaplatz auch die zukünftigen Entwicklungen in diesem Bereich Berücksichtigung fanden, wurde trotz mehrmaligem Nachhaken nicht beantwortet. Warum, darüber darf spekuliert werden…
Nachtrag: Ganze zwei Monate später kam Ende Mai 2009 eine ausführliche schriftliche Antwort der Heilbronner Bauverwaltung zur Trassenfrage. Sie findet sich als pdf-Dokument hier zum Download.
Stadtbahn Nord sorgt wieder für Diskussionen
Die Stadtbahn soll ab Dezember 2012 von der bestehenden Trasse an der Heilbronner Kaiserstraße in die Allee in Richtung Stadttheater abzweigen. Nach rund 3,6 Kilometern Fahrt durch das Heilbronner Industriegebiet erreicht sie Neckarsulm. Von dort aus werden die Stadtbahnen dann auf der DB-Trasse über Bad Friedrichshall-Jagstfeld zum einen Bad Rappenau und Sinsheim erreichen, zum anderen, entlang des Neckars, Mosbach. Die Kosten für die Nordstrecke liegen bei insgesamt rund 136 Millionen Euro, auf den Heilbronner Abschnitt entfallen 77 Millionen Euro. Die weitere Verlängerung nach Süden ist zwar angedacht, konkrete Planungen laufen aber noch nicht.
Über die geplante Streckenführung hat die Stadt Heilbronn detailliert in einer Pressemitteilung informiert. Diese findet sich hier auf den Seiten der Stadt Heilbronn.