Bimodaler FLIRT wäre optimale Ergänzung zur Stadtbahn

Bimodaler FLIRT von Stadler

Bimodaler FLIRT von Stadler, © Stadler

Der Schweizer Fahrzeughersteller Stadler Rail wird nach einer Pressemitteilung die ersten bimodalen Triebwagen vom Typ FLIRT für die Region Aostatal bauen. Die Züge fahren elektrisch sowie mit Dieselantrieb und kosten 43 Millionen Euro für fünf Fahrzeuge. Diese können im Dieselbetrieb oder im elektrischen Betrieb in Italien unter einer 3-kV-DC-Oberleitung fahren. Sie werden im interregionalen Personenverkehr zwischen Aosta und Turin zum Einsatz kommen. Die bimodalen Züge gehören zur neuesten Generation des FLIRT3 und werden 2018 ausgeliefert. Solche Hybrid-Triebwagen wären nach VCD-Meinung auch die idealen Fahrzeuge für den Betrieb des RegionalExpress auf der Hohenlohebahn zwischen Heilbronn und Crailsheim, um den nichtelektrifizierten Abschnitt zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental zu überbrücken. Idealerweise könnte diese Linie ab Heilbronn weiter bis ins Zabergäu führen: Elektrisch auf der Frankenbahn bis Lauffen, anschließend mit Dieselantrieb weiter auf der reaktivierten Zabergäubahn. Die Stadtbahn Süd wäre mit solch einem Konzept wesentlich günstiger und schneller zu verwirklichen als mit einer klassischen Zweisystem-Stadtbahn, für die erst die gesamte Zabergäubahn elektrifiziert werden muss. Da auch auf der Hohenlohebahn bald der Stundentakt im RE-Verkehr kommen soll, könnten diese Züge schnell weiter bis Laufen und mit allen Unterwegshalten ins Zabergäu fahren. Das Zabergäu wäre damit optimal an das Oberzentrum Heilbronn angebunden. Mit dem halbstündlichen MetropolExpress bestünden ab Lauffen zudem schnelle Verbindungen in Richtung Stuttgart. Ein solches innovatives Projekt würde nach VCD-Meinung optimal zur vom Landesverkehrsminister propagierten „nachhaltigen Mobilität“ passen.

In einer aktuellen Pressemitteilung fordern VCD und Grüne die Prüfung eines solchen Konzeptes für die Reaktivierung der Zabergäubahn. Die PM findet sich im ersten Kommentar zu diesem Artikel.

Bimodaler FLIRT UK von Stadler für East Anglia

Bimodaler FLIRT UK von Stadler für East Anglia

Nachtrag: Stadler Rail wird ab 2019 neue bimodale (diesel+elektrisch) Züge vom Typ FLIRT UK auch für das von Abellio betriebene Netz East-Anglia liefern, nachdem Abellio 2016 den Zuschlag erhalten hatte. Insgesamt werden 24 4-teilige und 14 3-teilige Züge gebaut.

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4 Gedanken zu „Bimodaler FLIRT wäre optimale Ergänzung zur Stadtbahn

  1. VCD und Grüne fordern neuen Anlauf für Reaktivierung der Zabergäubahn

    Moderne Hybridzüge als Stadtbahn-Alternative ermöglichen kostengünstigen Streckenausbau. Schnelle und umweltfreundliche Direktverbindung aus dem Zabergäu nach Heilbronn machbar

    Brackenheim, 5. Juli 2015. Aus Anlass des Bahnfestes im Zabergäu an diesem Wochenende fordern der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen einen neuen, engagierten Anlauf für die Reaktivierung der stillgelegten Schienenstrecke von Lauffen nach Zaberfeld im Rahmen der landesweiten Aktivitäten zu nachhaltigen Mobilitätskonzepten.
    Mit Hilfe von modernen Hybridzügen, die sowohl unter elektrischer Oberleitung als auch per Dieselmotor auf stromlosen Strecken fahren können, sind ganz neue, kostengünstige Betriebskonzepte vorstellbar. So baut etwa der Schweizer Fahrzeughersteller Stadler Rail derzeit für die italienische Region
    Aostatal einen hochmodernen, bimodalen Triebwagen vom Typ FLIRT3, der auch im Zabergäu zum Einsatz kommen könnte.
    Der VCD fordert daher, mit neuen Ideen einen neuen Anlauf für dieses wichtige Infrastrukturprojekt zu starten. „Wichtig wäre angesichts der großen Verkehrsprobleme in der Region, dass überhaupt in absehbarer Zeit wieder ein Zug ins Zabergäu fährt und damit eine ernsthafte Alternative zur verstopften Straße besteht“, sagt VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter. Statt auf ein Maximalkonzept mit elektrischen Straßenbahnen zu setzen, seien pragmatische Lösungen gefragt.
    Auch Bündnis 90/Die Grünen in der Region sehen mit moderner Technik wieder eine Zukunft für die Zabergäubahn. Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion und Landtagskandidat Jürgen Winkler fordert die Verantwortlichen der Region auf, die neuen technischen Möglichkeiten als Anlass zu nehmen, die Umsetzung der Stadtbahn Süd voranzutreiben. „Die deutlich günstigere Variante mit modernen Hybridfahrzeugen könnte eine Umsetzung auch unter schwierigen Finanzierungsbedingungen möglich machen“, gibt Winkler zu bedenken.
    Hans-Martin Sauter: „Eine elektrische Zweisystem-Stadtbahn bringt zwar viele Vorteile, hat aber auch ihre Nachteile. Gerade bei der Stadtbahn Nord erleben wir anschaulich, dass auf längeren Strecken die Straßenbahn mit engen Sitzen und langen Fahrzeiten eben keine wirkliche Alternative zu einem
    komfortablen, schnellen Regionalzug ist. Auch der schnelle RegionalExpress auf der Hohenlohebahn erfreut sich parallel zur Stadtbahnlinie S4 großer Beliebtheit bei den Fahrgästen.“
    Hybrid-Triebwagen wären auch die idealen Fahrzeuge für den Betrieb des RegionalExpress auf der Hohenlohebahn zwischen Heilbronn und Crailsheim, um den nichtelektrifizierten Abschnitt zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental zu überbrücken. Der VCD schlägt daher vor,
    die Züge der Hohenlohebahn mit Hybridbahnen über Heilbronn hinaus bis ins Zabergäu zu führen. Ein solches Konzept könnte rasch umgesetzt werden und hätte viele Vorteile gegenüber einem teuren Stadtbahn-Ausbau. Zwischen Heilbronn und Lauffen könnte die vorhandene Infrastruktur der Frankenbahn
    genutzt werden. Ab Lauffen wären zu überschaubaren Kosten die Schienen der Zabergäubahn zu reaktivieren, Haltepunkte wiederzueröffnen bzw. neue einzurichten.

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