Stadtbahn Ost: Elektrifizierung der Hohenlohebahn dringend nötig

Hohenlohebahn: VT 628 der Westfrankenbahn bei Weinsberg unter elektrischer Oberleitung

Alltag Hohenlohebahn: VT 628 unter elektrischer Oberleitung

Kürzlich wurde die Machbarkeitsstudie für eine Verlängerung der Stadtbahn Ost von Öhringen Cappel bis Schwäbisch Hall vorgestellt. Das Ergebnis war für alle engagierten Kämpfer für einen zeitgemäßen ÖPNV in der Region ernüchternd: Angeblich rechnet sich ein Stadtbahn-Betrieb nicht. Hauptgrund ist die fehlende Elektrifizierung zwischen Öhringen und Schwäbisch Hall-Hessental (32 Kilometer), die ein solches Projekt mit Kosten von rund 40 Millionen Euro extrem teuer und den Nutzen im Rahmen der üblichen standardisierten Bewertung fragwürdig machen würde. Für „realistisch“ wird allenfalls ein Betrieb mit Dieseltriebwagen gehalten, also im Prinzip ein leicht aufgehübschter Status Quo. Doch welche Konsequenzen soll man daraus ziehen? Dass Hohenlohe und Schwäbisch Hall für immer in der verkehrspolitischen Diaspora versinken werden? Der VCD hat darauf mit einer Pressemitteilung reagiert und fordert, die Hohenlohebahn endlich auf gesamter Länge auf einen zeitgemäßen technischen Standard auszubauen. Dazu gehöre auch die Schließung der Lücke bei der elektrischen Oberleitung zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental. Die Hohenlohebahn müsse auch in ihrer Bedeutung für den Bahnverkehr zwischen den Großstädten Nürnberg und Heilbronn betrachtet werden. Die Elektrifizierungslücke zu schließen ist nach VCD-Meinung Aufgabe des Infrastrukturbetreibers, in diesem Falle die Netzsparte der bundeseigenen Deutschen Bahn (DB). Der VCD hält es daher für wenig zielführend, die sowieso notwendige Elektrifizierung zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und Öhringen-Cappel einem möglichen künftigen Betrieb mit Stadtbahnen anzulasten und so im Grunde jedes moderne Verkehrsmittel schlecht zu rechnen. Auch ein möglicher Streckenast zur Hochschule nach Künzelsau mit Anbindung der Firma Würth ist für den VCD noch nicht vom Tisch. Die gesamte Pressemitteilung findet sich hier als pdf bzw. im ersten Kommentar zu diesem Eintrag.
Die Präsentation der Machbarkeitsstudie der Firma TTK zur Verlängerung der Stadtbahn nach Schwäbisch Hall hier zum Download (ca. 5 MB): TTK Machbarkeitsstudie Stadbahn Schwäbisch Hall.

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Ein Gedanke zu „Stadtbahn Ost: Elektrifizierung der Hohenlohebahn dringend nötig

  1. VCD: Zukunftsfähiger Ausbau der Hohenlohebahn und Schließung der Elektrifizierungslücke dringend notwendig

    Heilbronn, 25. Januar 2012. Anlässlich der jetzt bekannt gewordenen Machbarkeitsstudie für ein modernes Bahnangebot mit Stadtbahnen auf der Hohenlohebahn zwischen Heilbronn und Schwäbisch Hall fordert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD), die Hohenlohebahn endlich auf gesamter Länge auf einen zeitgemäßen technischen Standard auszubauen. Dazu gehöre auch die Schließung der Lücke bei der elektrischen Oberleitung zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental.
    „Die Hohenlohebahn ist Teil des überregionalen Schienennetzes in Baden-Württemberg und für die Region Heilbronn-Franken das Tor nach Osten“, erläutert Hans-Martin Sauter, VCD-Vorstand in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe. Derzeit beginne jedoch hinter Öhringen-Cappel die verkehrspolitische Diaspora. Die Hohenlohebahn müsse daher auch in ihrer Bedeutung für den Bahnverkehr zwischen den Großstädten Nürnberg und Heilbronn betrachtet werden.
    Bei einem Blick auf das Bahnnetz der Region falle sofort die letzte verbliebene Elektrifizierungslücke auf. Diese zu schließen ist Aufgabe des Infrastrukturbetreibers, in diesem Falle die Netzsparte der bundeseigenen Deutschen Bahn (DB). Der VCD hält es daher für wenig zielführend, die sowieso notwendige Elektrifizierung zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und Öhringen-Cappel einem möglichen künftigen Betrieb mit Stadtbahnen anzulasten und so im Grunde jedes moderne Verkehrsmittel schlecht zu rechnen.
    „Die zweigleisige Hauptstrecke zwischen Heilbronn und Schwäbisch Hall wurde jahrzehntelang von der DB vernachlässigt und muss dringend auf den technisch neusten Stand gebracht werden. Dazu gehört auch, die 32 Kilometer lange Lücke im elektrischen Netz zu schließen“, sagt Sauter. Dies sei eindeutig Aufgabe des Infrastrukturbetreibers und nicht der Landkreise.
    Dann wäre diese Ost-West-Magistrale nach VCD-Meinung nicht nur für den Güterverkehr parallel zur vollkommen überlasteten Autobahn A 6 wieder interessant. Es könnten auch durchgehende Schnellzüge etwa zwischen Nürnberg, Heilbronn und Karlsruhe verkehren. Mit solchen interregionalen Verkehren kann der Infrastrukturbetreiber nach VCD-Meinung zusätzliches Geld verdienen, so dass sich die Investitionen in die Strecke langfristig rechnen.
    „Für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Region Heilbronn-Franken ist eine moderne, elektrifizierte Hohenlohebahn von großer Bedeutung. Es reicht nicht, isoliert den Betrieb mit S-Bahnen lediglich zwischen Öhringen und Schwäbisch Hall planerisch zu untersuchen.“ Sei die Elektrifizierungslücke einmal geschlossen, wäre es zweitrangig, ob unter Fahrdraht Stadtbahnen oder moderne, spurtstarke Elektrotriebwagen verkehren.
    Auch ein möglicher Streckenast zur Hochschule nach Künzelsau mit Anbindung der Firma Würth ist für den VCD noch nicht vom Tisch. „Für die Region Heilbronn-Franken wäre es optimal, wenn Künzelsau besser an das Oberzentrum angebunden wäre und die vielen Studenten und Pendler attraktive Bahnverbindungen nutzen könnten“, so Hans-Martin Sauter. Hier sei auch die neue Landesregierung in der Verantwortung, die schließlich dem Öffentlichen Verkehr Vorrang einräumen möchte.

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