Neckar-Odenwald-Kreis: Zahlreiche Nachteile durch Stadtbahn Nord

Achim Brötel, Landrat Neckar-Odenwald-Kreis

Achim Brötel, Landrat Neckar-Odenwald-Kreis

Für Turbulenzen beim Projekt Stadtbahn Nord sorgte Ende Oktober die Ankündigung des Neckar-Odenwald-Kreises (NOK), sich finanziell nicht an den künftigen Betriebskosten der Stadtbahn Nord und am Kauf der Fahrzeuge beteiligen zu wollen. NOK-Landrat Achim Brötel: „Diese Summen können wir nicht leisten.“ In einer Eilsitzung entschied daraufhin der Verwaltungsausschuss des Landkreises Heilbronn, diese Kosten notgedrungen zu übernehmen. Bis zum 31. Oktober musste der Bau- und Finanzierungsvertrag unterschrieben sein. Laut Heilbronner Stimme gingen die bisherigen Planungen davon aus, dass der NOK unter anderem 2,1 Millionen Euro für die Beschaffung der Stadtbahn-Fahrzeuge bezahlt. Haßmersheim, Neckarzimmern und Mosbach sollten dieselbe Summe aufbringen. Zudem sollten diese vier Partner pro Jahr zusammen knapp 200.000 Euro Betriebskosten übernehmen. In der Region Heilbronn reagierte man sehr ungehalten auf die Entscheidung der Landkreisnachbarn. In einem Brief an Kommunen und Kreisräte stellte Brötel später klar, dass eine Beteiligung an den Betriebskosten der Stadtbahn nie fest zugesagt war, da der NOK sich auch nicht an den Betriebskosten der S-Bahn Rhein-Neckar beteilige. Dies sei dem Landkreis Heilbronn bekannt gewesen. Brötel verweist vor allem auf die zahlreichen Nachteile bei der Verkehrsanbindung, die auf seinen Landkreis mit der Stadtbahn zukommen werden. So werden bisherige attraktive Direktverbindungen nach Stuttgart durch Stadtbahnen ersetzt, die nur noch bis Heilbronn verkehren und zudem 13 Minuten länger unterwegs sind. Hier findet sich der Brief von Landrat Brötel in gesamter Länge.
Übrigens berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung wesentlich ausgewogener zum Thema als die Heilbronner Stimme, die wider einmal die Hälfte der Fakten ausblendet und den Neckar-Odenwald-Kreis gezielt an den Pranger stellt.

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